Nach­haltigeres Einkaufen ohne Auto – auch auf dem Land

MISSION: Der alltägliche Lebensmittel­einkauf mit dem Rad

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Martin Donat ist gebürtiger Halveraner, lebte aber zwei Jahrzehnte am Rande des Ruhrgebiets. Im „Exil“ hatte er ein Leben ohne Auto kennen- und lieben gelernt. Als er zurück aufs Land zog, stellte er sich unweigerlich die Frage, ob sein Mobilitätskonzept auch in der alten, neuen Heimat funktionieren würde. Hier ist sein Erfahrungsbericht.

Zurück in der alten Heimat. Vom Rande des Potts an den Rand des Sauerlands. In diesen zwei Sätzen steckte für mich vor allem eine spannende Frage: Werde ich meinen Alltag wie gewohnt weiterhin mit dem Fahrrad meistern können? In einem Ballungszentrum wie dem Ruhrgebiet liegt alles nahe beisammen. Überall gibt es schöne, alternative Einkaufsmöglichkeiten, vom Unverpacktladen bis zum Bio-Hofladen.

Zurück im Sauerland sieht das etwas anders aus. Hier auf dem Land herrscht oftmals die Meinung: Ohne Auto läuft hier gar nichts. Für mich ist dieser Satz in der Regel eine direkte Herausforderung: Es muss auch hier gehen, jetzt erst recht! Meine Mission war klar: Möglichst nachhaltig einkaufen – auf dem Land, ohne Auto.

Es braucht ein wenig Anpassung, ein paar „Modifikationen“ des Alltags und das Infragestellen der ein oder anderen Gewohnheit. Natürlich wird man nass, wenn man im Regen Rad fährt. Natürlich sind die meisten Straßen nicht mit Vorzeigeradwegen ausgestattet. Natürlich bist du mit dem Fahrrad langsamer unterwegs als mit dem Auto. Aaaaber...!

Erfrischend ungemütlich!

Kennst du dieses großartige Gefühl, das sich einstellt, wenn du mal die Komfortzone verlassen hast? Von der sportlichen Anstrengung bis zum überraschenden Regenschauer: Danach fühlt man sich frisch und spürt das pure Leben. Genau dieses Gefühl kannst du jedes Mal genießen, wenn du aufs Rad steigst. Rad fahren ist gesund – und spart auch noch eine Menge Geld.

Erlebe deine Umgebung und mache aus deinem Einkauf ein Happening. Es gibt so viele schöne, alternative Einkaufsmöglichkeiten. Oft sind die Wege dorthin mindestens genauso schön – du verpasst den besten Teil, wenn du das Auto nimmst. Auf dem Rad bist du langsam genug, um unsere schöne Gegend vollends zu genießen und schnell genug, um ans Ziel zu kommen. So wird jeder Einkauf zu einer kleinen Auszeit.  Wenn du noch mehr Zeit hast, kannst du deinen Einkauf auch mit einer schönen Radtour verbinden. So hast du einfach einen schönen Tag auf dem Rad – und der Einkauf wird zur Nebensache!

Wenn es keine Radwege gibt, „nimm“ sie dir einfach!

Dass es keine Radwege gibt, heißt nicht, dass man hier schlecht Radfahren kann. Das Gegenteil ist der Fall: Unzählige abgelegene Landstraßen oder Wirtschaftswege sind die Grundlage für richtig schöne Radtouren fernab vom Verkehr.

Gute Planung ist der halbe Einkauf

Auf dem Land ist vieles weiter weg, weshalb Besorgungen mehr Zeit brauchen – erst recht, wenn du das Fahrrad nimmst. Umso wichtiger ist ein Plan: Kauf zum Beispiel gleich für die ganze Woche ein, so lohnt sich der längere Weg mit dem Fahrrad. Mein Tipp: Leih dir das Lastenrad BALU für deinen nächsten Großeinkauf mit dem Fahrrad.

Lerne deine Umgebung neu kennen

Meistens gibt es mehr, als man denkt oder kennt. Gerade auf dem Land produzieren viele Leute aus reiner Leidenschaft dies und das. Ob Hobby-Imker, Fischteich, privater Walnuss-Verkauf oder Mini-Brauerei – auf dem Rad entwickelst du schnell einen Blick für die kleinen Hinweisschilder, an denen du im Auto garantiert vorbeirauschst.

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Du fragst dich, wer oder was hinter BALU steckt?

BALU ist ein E-Lastenrad, das in Halver stationiert ist und dort allen Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zur Ausleihe zur Verfügung steht. Ermöglicht wurde das Projekt mithilfe des Förderprogramms der „Kleinprojekte“. Die Eigenschaften des Lastenrads: Groß, bärenstark, aber total gemütlich – Balu eben! Durch die Ausleihe kann jeder diese Art der Fortbewegung im Alltag einfach mal ausprobieren.

Mehr über das Projekt erfährst du hier: www.lastenrad-halver.de